Geldtipp 13 - Sparen durch Einkaufen?
Wenn Sie irgendwo, ganz besonders im Internet, Sätze lesen, die Ihnen versprechen Geld zu sparen,
sollten Sie vorsichtig sein. "Bis zu 30% sparen beim...", "Hohe Rabatte für...", "Jetzt noch
preiswerter...", "Nur noch bis zum..." - Sie kennen diese Sprüche, die allesamt nur eines erreichen
wollen, nämlich, daß Sie Geld ausgeben.
Ein solches Angebot kann preiswert sein, manchmal können Sie tatsächlich gutes Geld sparen, häufig aber
ist es nicht der Fall.
Tatsache ist, daß in der Werbung das Geldausgeben mit dem Sparen gleichgesetzt wird. Dies ist natürlich
grober Unfug. Und dessen sollten Sie sich bewußt sein.
Die wichtigste Frage, die Sie sich beim Einkaufen stellen müssen, erst recht, wenn Sie durch vorgebliche
Sonderangebote angelockt werden, lautet: "Benötige ich das überhaupt?" Selbstverständlich kann man lang
darüber diskutieren, was wirklich nötig ist. Wir wollen hier auch nicht dem absoluten Konsumverzicht das
Wort reden. Tatsache ist aber auch, daß die Verschuldung vieler Privathaushalte mit Konsum zu tun hat.
Mit anderen Worten: Es wurden Dinge gekauft, womöglich noch auf Kredit, die man besser nicht gekauft
hätte.
Die zweite Frage sollte lauten: "Ist dies wirklich preiswert?" Bei manchen Produkten haben Sie
sicherlich einen guten Überblick über die aktuellen Preise, aber bestimmt nicht bei allen Produkten.
Woher wissen Sie also, daß ein in der Werbung als preiswert angebotenes Produkt wirklich preiswert ist,
ohne sich zuvor über die Preise informiert zu haben?
Zwei einfache Verhaltensweisen können Sie vor unnützen Käufen bewahren. Zum einen sollten Sie immer nur
in bar bezahlen, denn so überblicken Sie Ihr Budget viel besser und verhindern, daß Sie irgendwelcher
Spontankäufe mit der Kreditkarte wegen in Schulden geraten, zum andern sollten Sie bei größeren
Anschaffungen, z.B. teures TV-Gerät, Möbel, Auto, Urlaubsreise u.ä., immer erst kaufen, wenn Sie das Geld
dafür angespart haben. Mehr dazu in unserem
Geldtipp 4: So bilden Sie
Rücklagen. Wenn Sie z.B. 2 Jahre lang jeden Monat 200,- Euro gespart haben, um sich neue Möbel
zu kaufen, werden Sie beim Ausgeben viel vorsichtiger und überlegter vorgehen als dies bei einem Kauf
auf Kredit der Fall wäre. Wenn Sie die, in unserem Beispiel, 4.800,- Euro konkret und in bar in der Hand
haben, wissen Sie genau, daß es mit Mühe und Disziplin verbunden war, diesen Betrag zu sparen und daher
werden Sie sehr genau überlegen, ob Sie nun tatsächlich, was und zu welchem Preis kaufen wollen.
Beim Kauf auf Kredit, Sie gehen in ein Möbelhaus, entscheiden spontan und unterschreiben einen
Kreditvertrag, der mit einer Rate von z.B. 200,- Euro im Monat verbunden ist, sieht die Sache anders
aus. Was gescheht, wenn sich dann herausstellt, daß eine Rate von 200,- Euro im Monat zu hoch ist oder
Sie z.B. arbeitslos werden und das Geld für die Rate nicht mehr haben? Beim Ansparen sieht die Sache
anders aus: Sie können jederzeit die Ansparrate verringern, Sie können, falls Sie arbeitslos werden,
sogar die Rate auf Null setzen und haben dann sogar noch ein Reserve durch den bislang angesparten Betrag,
die Sie nun vielleicht für wichtigere Dinge als einen Möbelkauf verwenden wollen oder müssen.
Und was ist eigentlich, wenn Sie, angelockt durch einen angeblich besonders günstigen Preis, hohe Rabatte,
den Satz "Nur noch heute", später feststellen, daß Ihr Spontankauf auf Kredit ein Fehler war, weil die
Qualität nicht stimmt, der Preis anderswo geringer gewesen wäre oder Sie die Sache eigentlich doch nicht
brauchen? Auf jeden Fall haben Sie sich dann einen Kredit ans Bein gebunden.