Geldtipp 2 - Ermitteln Sie Ihre Ausgaben
Ordnung in Ihre Finanzen können Sie nur bekommen, wenn Sie genau wissen, wofür Sie Geld ausgeben und
wieviel Geld Sie ausgeben. Wieviel insgesamt ausgegeben wird, wissen die meisten Haushalte, nämlich die
gesamten monatlichen Einnahmen, da am Monatsende das Girokonto leergeräumt ist. Die Frage, wofür das
Geld genau ausgegeben wurde, kann aber von vielen nicht genau beantwortet werden.
Der größte Einzelposten ist bei den meisten Haushalten die Miete. Auch über regelmäßige Zahlungen wie
Strom, Telefon, Kreditraten, Versicherungen und ähnliche Ausgaben läßt sich noch recht einfach ein
Überblick gewinnen. Schwieriger wird es jedoch bei den alltäglichen Ausgaben, ob nun Lebensmittel,
Benzin, Ausgaben in der Freizeit wie für Gaststättenbesuche und all die anderen kleineren oder größeren
Ausgaben, die tagtäglich vorkommen. Vor allem hier haben viele Haushalte erhebliches Sparpotential,
ohne daß dies bewußt ist, da keine Aufzeichnungen über die täglichen Ausgaben geführt werden.
Die Ermittlung Ihrer monatlichen Kosten nehmen Sie am besten in zwei Schritten vor. Zunächst trennen Sie
die regelmäßigen Zahlungen von den variablen Zahlungen. Eine ausführliche Beschreibung, wie Sie dies am
effektivsten tun können, finden Sie unter
Geldtipp 1: Zwei-Konten-Modell.
Diese Methode ist schnell umgesetzt, bietet viele Vorteile und verursacht, nachdem einmalig die
Grundlagen geschaffen wurden, kaum noch Arbeit.
Die Erfassung aller anderen monatlichen Ausgaben ist ein wenig aufwendiger, denn exakt kann dies nur
geschehen, wenn Sie ein Haushaltsbuch führen. Weitere Informationen zum Thema Haushaltsbuch finden Sie
unter
Geldtipp 3: Führen Sie ein Haushaltsbuch.
Falls Ihnen, nachdem Sie den Artikel zum Thema Haushaltsbuch gelesen haben, das Führen eines
Haushaltsbuches mit zuviel Aufwand verbunden ist, können Sie eine andere Variante nutzen. Nehmen wir an,
Ihr monatliches Nettoeinkommen beträgt 1.700,- Euro, Ihre regelmäßigen Ausgaben betragen 1.000,- Euro,
außerdem überweisen Sie monatlich 100,- Euro auf ein Sparkonto als Rücklage für den Urlaub. Frei
verfügbar bleiben demnach 600,- Euro monatlich. Dies sind pro Woche etwa 140,- Euro (durchschnittlich
4,3 Wochen pro Monat!). Wenn Sie wöchentlich maximal 140,- Euro pro Woche ausgeben, sind Sie zunächst
auch auf der sicheren Seite.
Diese Methode hat allerdings zwei Nachteile: Zum einen können Sie so nicht herausfinden, wofür Sie
regelmäßig zuviel Geld ausgeben, wie also Ihre genaue Ausgabenstruktur ist, zum andern, und dies ist der
wesentlichere Nachteil, haben Sie hier für unregelmäßig auftretende Kosten keine Vorsorge getroffen. Was
geschieht, wenn Sie einen neuen Satz Reifen für Ihr Auto brauchen oder dieses in die Werkstatt muß? Wovon
bezahlen Sie z.B. eine Nebenkostennachzahlung oder eine neue Waschmaschine, falls die alte den Geist
aufgibt?
Um derartige unregelmäßige und nur bedingt vorhersehbare Kosten in den Griff zu bekommen, sollten Sie
Rücklagen bilden. Wie Sie dies am besten tun und wie Sie ermitteln wie hoch die Rücklagen sein sollten,
erfahren Sie unter
Geldtipp 4: So bilden Sie Rücklagen.